Hundeschul- Klassenfahrt 2007 nach Mecklenburg Vorpommern

 

 

Dieses Jahr haben sich Menschen aus ganz Deutschland gemeldet um an diesem Ereignis teilzunehmen. So waren sehr schnell alle Plätze vergeben und es konnten 13 gutgelaunte Menschen und 11 tolle Hunde die Klassenfahrt antreten. Sowohl menschlich als auch hundlich entstandt eine sehr gemischte und sehr unterschiedliche Gruppe, wie schön.

Vom 02.-08. August sollte es diesmal in das Schullandheim der Volkssolidarität nach Lalendorf in die Nähe von Güstrow gehen.

 

Dies war genau die richtige Wahl:

Das Haus ist optimal für eine Hundegruppe geschaffen, es besitzt einen geschlossenen Innenhof und das großzügige Gelände ist komplett eingezäunt.

Lalendorf liegt sehr zentral in Mecklenburg, dies machte unsere Unterkunft zum idealen Ausgangspunkt für unsere Ausflüge.

In unserer Unterkunft wurden wir sehr liebevoll umsorgt. An dieser Stelle möchte ich den netten Mitarbeiterinnen, Frau Ryback und Frau Ferch noch einmal ein ganz besonders herzliches Lob und ein dickes Dankeschön aussprechen: Ihr wart absolut Klasse!

 

Für einige Teilnehmer war das Frühstück (zwischen 7:00 und 8:00) viel zu früh ( Die Abende waren doch so lang), aber wir wollten viel mit unseren Hunden erleben und so haben wir am Freitag, nachdem wir die Gegend erkundet haben den NUP Natur und Umweltpark in Güstrow besucht. Wahnsinn, total schön aufgemacht läd der Park zum entdecken, erkunden und selber ausprobieren ein. Eine wirkliche Empfehlung für groß und klein. Wir konnten mit den Hunden ein Kanalisationslabyrinth erkunden, Moorleichen bestaunen, erleben wie Hunde mit handzahmen Wild umgehen oder wie mit Bären, die ganz dicht vor den Hunden spielten. Insgesamt ganz viele neue, spannende und beeindruckende Erlebnisse verarbeiteten wir dann bei unserer Grillpause.

Als wir alle satt waren, kam Frau Brozsies um uns zur “nächtlichen Führung zum Wolfsgehege” abzuholen. Zuerst wurden natürlich die Hunde begrüßt und alle an ganz tollen Stellen gestreichelt.

Wir Menschen wurden zwar ohne streicheln, aber mindestens genau so herzlich empfangen. Man hat sofort gemerkt, daß Frau Brozsies diese Führungen mit einer unschlagbaren Begeisterung und hohem Sachverstand macht. Einfach Super!

Wie wir noch nicht in Sichtweite des Wolfgeheges waren , hat sie die Wölfe mit Namen gerufen und es ging das Geheul los, steigerte sich und wurde immer lauter. Es kam uns vor als wenn die Wölfe jeden Moment durch das Unterholz brechen und neben uns stehen würden. Gänsehaut pur.

Für unsere Hunde war das auch eine ganz neue Erfahrung: Sehr gruselig

Es wurde aber noch viel spannender: Bei der Fütterung schmiss Frau Brozsies die Kaninchenteile so dicht an den Zaun, daß nur noch ein halber Meter zwischen uns und den Wölfen Abstand war. So konnten wir die Rangbeziehungen in diesem Rudel beim Fressen wunderbar beobachten, in Faszination über diese Wunderschönen Tiere schwelgen und viel über das Verhalten unserer Hunde lernen. Einige fanden vielleicht die Futterbrocken spannender, als die Wölfe, einige schauten sich das Treiben neugierig an und andere fragten nur:” Wooo ist der Ausgang?”

Ein wunderschöner und anstrengender Tag und wir freuten uns auf unsere Betten.

 

Samstag war ein “Erholungstag” geplant mit einer langen Flossfahrt auf dem Krakower See. Natürlich wieder bei herrlichem Wetter. Einfach dasitzen, sich treiben lassen, die Natur genießen, ein wenig plaudern, lachen und scherzen: Einfach die Seele baumeln lassen.

Unser Flößer hat uns dann noch mit Grillfleisch der Sonderklasse verwöhnt. Leider ließ er sich das Rezept für die Marinade nicht entlocken. Dann noch ein kühles Bier. Die Hunde wurden von uns verwöhnt und hatten ja quasi einen riesigen Trinknapf um sich herum. Zur Verdauung haben wir noch einen Spaziergang durch das Tal der Nebel unternommen. Sehr hübsch dort, aber es hat viele Mücken.

 

Am nächsten morgen mussten wir ganz früh aufstehen, damit alle bis zur Abfahrt der Bahn auch abreisebereit sind. Bahnfahren mit Hund ist ein Abenteuer. In unserem Fall sogar ein ganz besonderes:

Die Bahn hat durch Instandsetzungsarbeiten den Fahrplan geändert und Schienenersatzverkehr eingesetzt und statt einer dreiviertelstunde waren wir fast drei Stunden unterwegs um nach Waren zu kommen. Auf die Bahn ist eben kein Verlass. In Waren angekommen haben wir unsere Hunde erst einmal in den Tiefwarensee geschickt. Nachdem wir kurz die schöne Altstadt wahrgenommen haben und ein leckeres Softeis geschleckt haben, sind wir dann zum Mühlenberg gelaufen um uns mit unseren Hunden die Warener Freiluftspiele anzuschauen. Gezeigt wurde dieses Jahr”Mecklenburg unter dem Hexenhammer”, die mitreissende Geschichte derer von Warentin am Ende des dreißigjährigen Krieges.

Einige unserer Hunde saßen gebannt auf den Sitzen und es schien, als verfolgten sie genau die Aufführung. Wenn zum Beispiel der Schurke auf die Bühne kam, wurde er von unseren Hunde ordentlich ausgeschimpft.

 

Eine tolle Kulisse, ein spannendes und dramatisches Theaterstück, mal wieder optimales Wetter, kulturell interessierte Hunde und Menschen. Wieder ein guter und erlebnisreicher Tag.

 

Der Montag stand zur freien Verfügung und wurde halt von jedem nach eigenem Geschmack gestaltet.

Einige sind um den tiefen Ziest gewandert, haben gebadet und danach das oberleckerste Eis in Mecklenburg geschleckt, andere haben sich gut amüsiert beim shoppen in Güstrow und Teterow oder haben den Tag genutzt um ein bisschen zu entspannen.

Am prasselnden Lagerfeuer ließen wir den Abend dann spät ausklingen.

 

Das letzte große Highlight der Klassenfahrt war am Dienstag: Kanufahren auf der Mildenitz.

Ohne Guide haben wir heldenhaft sämtliche schilfverdeckten Einfahrten und Wege gefunden. Geschickt manövrierten wir uns und unsere Hunde durch engste Kanäle. Teilweise hatten wir nicht mal eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und leisteten Großartiges beim unterfahren von extrem tiefen Brücken und Bäumen. Eine Teilnehmerin glänzte durch ihren wahrhaft olympischen Fahrstil, wir anderen paddelten zwar hochmotiviert aber hatten keine Chancen so zu brillieren. Zwischendurch, wenn die Wasserwege zu eng waren, war von uns Überzeugungsarbeit bei den Hunden zu leisten, daß sie grade nicht über Bord hüpfen konnten. Ein kleiner Hund hat allerdings die neue Sportart des “Hundetreidelns” erfunden. Einfach vom Kanu springen, ab ins Wasser und dann das Boot ziehen. Ein echter Held!

Heldenhaften Gehorsam zeigten alle unsere Hunde, wie wir von einer Herde wildgewordener Schafe gejagt und verfolgt wurden.

Nach fünf Stunden paddeln, natürlich mit Pipi und Picknickpausen, war auch dieses Abenteuer zu ende. Rechtschaffen erschöpft brachte uns der Kanushuttle zurück.

 

Unseren Abschiedsabend verbrachten wir wieder am Lagerfeuer.

 

Für einige Teilnehmer war es eine neue Erfahrung, daß Stöckchenwerfen alleine Hunde nicht auslastet.

Dann war es auch für einige eine neue Erfahrung, daß eine organisierte Gruppenreise etwas anders verläuft als eine Individualreise.

Menschen und Hunde wurden auf der Klassenfahrt gefordert und es bleiben viele spannende und gute Ereignisse in der Erinnerung

Ich bin stolz auf alle, die sich mit ihrem Hund für die Herausforderungen der Klassenfahrt geöffnet haben.

 

Das war die Hundeschul-Klassenfahrt 2007 der Familienhund-Akademie nach Mecklenburg Vorpommern. Spannende Erlebnisse mit Hunden und Menschen, interessante Gespräche, abwechslungsreiches Programm, gutes Essen, prima Wetter und 24 Std. unseren Hund um uns herum.

Was will man mehr?